SPSS Software
SPSS ist die bekannteste und vor allem in wissenschaftlichen Kreisen am weitesten verbreitete Software für statistische Auswertungen. In der aktuellen Version 18 besteht sie im Abomodell aus dem Modul Base sowie drei weiteren AddOns. Im Modell mit zeitlich fester oder unbegrenzter Laufzeit aus dem Modul Base, Standard, Professional oder Premium. Die jeweiligen Modelle unterscheiden sich im Funktionsumfang und der statistischen Leistungsfähigkeit. SPSS ist nicht kostenlos, die Preise für die jeweiligen Abos sind hier zu finden.
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SPSS wurde bereits 1968 an der Stanford Universität entwickelt und die Abkürzung bedeutete damals Statistical Package für Social Sciences. Heutzutage ist die Software allerdings so vielfältig, dass mit der Bezeichnung “SPSS” nur noch die Software selbst bezeichnet wird. Außerdem verbirgt sich hinter SPSS Statistics nunmehr die Analysesoftware und hinter SPSS Modeler eine mehr auf Maschine Learning ausgerichtete visuelle Lösung für komplexere Data Science Anforderungen.
Zusätzlich existiert SPSS Amos für die Berechnung von Strukturgleichungsmodellen (SEM).
SPSS Umfang
SPSS bietet insgesamt ein breites Spektrum an Verfahren für die statistische Datenanalyse. Angefangen von deskriptiver Statistik mit einer ausführlichen explorativen Datenanalyse über Mittelwert, Standardabweichung & Co. sowie Häufigkeitsanalysen. Weiterhin bietet SPSS Korrelationsanalysen, lineare Regression und Faktorenanalyse, nur um einige zu nennen. Ebenfalls sind komplexere statistische Verfahren möglich, wie z.B. mixed models – auch Allgemeines Lineares Modell (ALM) oder Generalized Linear Models (GLM) genannt. Hinzu kommen Neuronale Netze, nicht-lineare Regression und viele weitere Verfahren wie z.B. Clusteranalysen, Reliabilitätsanalysen und Mehrfachantworten.
Die Programmiersprache der Software ist der sogenannte SPSS Syntax und ermöglicht die Dokumentation der Vorgehensweise sowie eine schnelle Anpassung von Auswertungen.
SPSS: Vorteile
SPSS wird von Anfängern in der statistischen Datenanalyse deshalb gern verwendet, da es eine grafische Benutzeroberfläche besitzt. Somit ist die Beschriftung von Daten durch Variablenlabel, die Angaben des Skalenniveaus sowie fehlenden Werten (missing values) einfach möglich. Außerdem kann eine Vielzahl an Daten importiert werden, angefangen von Excel und Stata sowie R über SAS, dBase, Lotus, SYLK und Cognos.
Zusätzlich lassen sich alle statistischen Analysen per Mausklick erreichen. Die Menüführung und Oberfläche der einzelnen Auswertungen ist – mit Kenntnis der statistischen Verfahren – recht intuitiv. Zusätzlich verbirgt sich in der SPSS Hilfe ein vor allem auf den Syntax ausgerichtetes System in der Unterstützung von Auswertungen.
SPSS: Nachteile
SPSS ist außerhalb studentischer Lizenzen ein im Vergleich recht teures Programm. Auf dem Markt statistischer Softwareprodukte hat es trotz ausreichendem Funktionsumfangs eine eingeschränkte Funktionsfähigkeit. Programme wie Stata, R oder JASP bieten auch ohne Module und Abos deutlich mehr statistischen Verfahren und können zudem durch unzählige AddOns kostenlos erweitert werden.
Wie bei allen Statistik Softwareprodukten ist trotz der einfachen Bedienung ein Anwender mit statistischen Kenntnissen gefragt, sodass ohne ausreichende statistische Erfahrungen auch SPSS kein einfaches Zusammenklicken und Interpretieren von Ergebnissen ist. Außerdem ist die Programmiersprache leicht antiquiert und somit für den Einsatz im individuellen bis professionellen Umfeld eher weniger gut geeignet.
SPSS: Fazit
SPSS ist vor allem im sozialwissenschaftlichen Umfeld die Statistik Software schlechthin. In wirtschaftswissenschaftlichen Fachbereichen zeichnete sich in den letzten Jahren eine stärkere Verwendung von Stata und R ab, da hier deutlich mehr komplexe und exotische ökonometrische Verfahren angeboten werden. Dennoch überzeugt SPSS mit einer übersichtlichen und für Anfänger zugänglichen Benutzeroberfläche.